SCHÖNHEIT AUF ACHT BEINEN

Bei den meisten Menschen löst schon der Gedanke an Spinnen ein gewisses Unbehagen aus. Dabei ist diese Angst zumindest in unseren Breiten unbegründet, gibt es doch nur wenige schwach giftige Arten, die uns Menschen aber nicht gefährlich werden können. Die schönste heimische Spinne ist wohl zweifelsohne die Wespenspinne (Argiope bruennichi) mit ihrem auffällig schwarz gelb weiß bebänderten Körper. Früher eher im südlichen Europa beheimatet, kommt die hübsche Spinne inzwischen auch in unseren Breiten häufig vor.

Die Wespenspinnen gehören zu der Familie der echten Radnetzspinnen, beste Möglichkeiten sie zu entdecken hat man zwischen August und Oktober. Hier fallen besonders am frühen Morgen die typischen Netze mit ihrem zickzackförmigen Stabiliment auf, wenn sich dort die Tautropfen abgesetzt haben. Die Netze findet man meist zwischen hohen Gräsern in einer Höhe von 20-70cm an sonnenexponierten Stellen.

FOTOPROJEKT VOR DER HAUSTÜR – NEUNTÖTER

Schon häufig konnte ich bei Fotoreisen nach Österreich, Ungarn oder Bulgarien den Rotrückenwürger, bei uns besser bekannt als Neuntöter, beobachten und auch fotografieren. In den letzten Jahren sind mir aber auch in meiner unmittelbaren Umgebung gleich mehrere Neuntöter-Reviere bekannt. Bereits im Vorjahr war mir an einem vom Borkenkäfern befallenen Fichtenwald aus dem Auto heraus mehrfach ein Neuntöter-Männchen aufgefallen. Grund genug dieses Gebiet im Auge zu behalten, inzwischen war aus dem Wald eine Kahlfläche entstanden, auf der zahlreiche Äste der ehemaligen Fichten und ansonsten nur eine recht niedrige Vegetation durch Ilex und Farn vorhanden war. Und tatsächlich konnte dort wieder einen Neuntöter entdecken. Später stellte sich heraus, dass hier insgesamt 3 Neuntöter-Reviere aneinander grenzten.

Wie kommt der Neuntöter eigentlich zu seinem Namen. Sie gehören zu der Familie der Würger, diese räuberischen Vögel habe die Eigenart große Insekten oder auch kleine Wirbeltiere wie z.B. Mäuse auf Dornen oder spitzen Seitenästen aufzuspießen, um sie hier zu zerlegen oder auch für einen späteren Zeitpunkt zu lagern. Irrtümlich ging man früher davon aus, dass der Vogel immer erst eine Beute frisst, wenn er zuvor neun weitere aufgespiesst hat.

Rotrückenwürger sind Langstreckenzieher und kommen daher erst recht spät in ihren Brutgebieten an, in Mitteleuropa ist dies meist Ende der 1. Maihälfte der Fall. Nester werden vorzugsweise in Dornenbüschen gebaut, so war es auch bei „meinem“ Paar eine Brombeerhecke am Rand einer Weide. Die Reviere sollten eine niedrige Vegetation mit vielen Ansitzmöglichkeiten bieten und sonnig sein.

Von Mitte Mai an habe ich viele Stunden in dem Revier verbracht und konnte schöne Beobachtungen machen. Leider ist es mir nicht gelungen vorzeigbare Aufnahmen vom aufspiessen der Beute zu machen und auch die Fütterung der ausgeflogenen Jungvögel würde ich mir im nächsten Jahr noch besser wünschen. Trotzdem sind aus meiner Sicht einige schöne Aufnahmen entstanden, wobei mir aufgrund der Intensität bessere Aufnahmen gelungen sind, als bei den Eingangs angemerkten Fotoreisen. Einige Bilder möchte hier präsentieren

Neuntöter lieben sonnige Habitate mit ausreichend vielen Sitzwarten…
Auch muss das Beutespektrum passen…
Das Männchen am Rande der Abholzfläche…
Das Weibchen ist unscheinbarer gefärbt…
Das Männchen bei der Gefiederpflege nach einer Fütterungspause…
Immer wieder werden Lieblingssitzwarten angeflogen…
Namensgebend für die Familie der Würger, das Auswürgen des Speiballens…
Mit erbeuteter Heuschrecke…
Auch Mäuse werden regelmäßig erbeutet…
An einem spitzen Seitenast aufgezogen, um die Maus zu zerlegen. Leider konnte ich dies nicht dokumentieren, bis zum Einbruch der Dunkelheit ist die Beute nicht mehr angeflogen worden.
Es wird gegessen was auf dem Tisch kommt, erst das Hinterteil…
Dann auch der Kopf einer Maus…
Leider fand die Fütterung nach dem Ausflug der Jungvögel meist im dichten Geäst statt…
Die letzten Sonnenstrahlen geniessen…
Auch das Weibchen beteiligt sich rege an der Fütterung der Jungvögel…
Sogar eine junge Amsel wurde wohl aus einem Nest erbeutet und aufgespiesst…

LEBENSRAUM RAPSFELD – SINGVÖGEL & CO

Aktuell erreicht die Rapsblüte ihren diesjährigen Höhepunkt. In Deutschland werden auf ungefähr 10% der Ackerfläche Raps angebaut, damit ist er neben Weizen und Mais die häufigste Nutzpflanze. Die Rapssamen enthalten bis zu 45% Öl und findet daher Verwendung für die Produktion von Pflanzenöl, Schmiermittel und Biotreibstoffen. Die Felder werden aber auch intensiv von Insekten wie z.B. Bienen aufgesucht, bekannt und lecker ist der daraus entstehende Rapshonig. Dies führt wiederum dazu, dass viele Vögel die Felder für die Nahrungsaufnahme aufsuchen um die Insekten im Flug zu erbeuten. Häufig während der Blütezeit anzutreffen sind unter anderen Schafstelzen, Dorngrasmücken, Heckenbraunellen sowie Schwarz- und Braunkehlchen. Im Herbst vor der Ernte sind auch häufig Stieglitze in Feldern zu finden, diese fressen die Samen aus den Hülsen der Fruchtstände. Aber auch Säugetiere wie Rehe, Feldhasen und Wildschweine sind häufig in den Rapsfeldern unterwegs, da ihnen die Pflanze mit einer Wuchshöhe von bis zu 150cm eine gute Deckung bieten. Trotzdem ist der großflächige Anbau von Raps (Monokulturen) aufgrund der Biodiversität nicht unumstritten. Zum Beispiel leiden darunter andere Pflanzen wie die Echte Schlüsselblume (Primula veris), weil diese zeitgleich mit dem Raps blüht. Die Bestäuber fliegen lieber zu den mehr nektarproduzierenden Rapsfeldern, dadurch wird die schöne Blume immer mehr zurückgedrängt.

Für den engagierten Naturfotografen, finden sich alljährlich Ende April im Umfeld der Rapsfelder interessante Fotogelegenheiten…

Sonnenaufgang am Rapsfeld
Wiesenschafstelze auf einzelner Rapspflanze
Branunkehlchen
Schwarzkehlchen
Wiesenschafstelze mit Schwebfliege
Wiesenschafstelze im Feld
Schwarzkehlchen
Braunkehlchen
Singende Dorngrasmücke
Heckenbraunelle beim Balzgesang
Reh vorm Raps
Fasanenpaar
Rehbock
Ricken im fast verblühten Rapsfeld
Rehricke
Ricke
Schwarzkehlchen

Über die Jahre muss ich aber feststellen, das sich zumindest was die Vogelwelt angeht, immer weniger in den Feldern abspielt. Ich führe es auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zurück, die sicherlich auch das Nahrungsangebot der Vögel weiter beschränken.

FRÜHLINGSBOTEN – ERSTE FARBTUPFER

Die ersten Blüten die des Jahres sind in der Regel die Schneeglöckchen gefolgt von den Krokussen im Februar. Erste sind mir dieses Jahr irgendwie durchgegangen, während ich zumindest mich an einem Tag mit den Krokussen (Beginn der Krokussblüte) auseinandersetzen konnte. Meine Lieblingsblume, das Leberblümchen, konnte ich in diesem Jahr keine Zeit widmen, zum einen war an den Tagen an denen ich es zeitlich hätte einrichten können meist regnerisch, zum anderen wurde ich durch eine C-Infektion ausgebremst…

So habe ich mich in den letzten 2 Wochen mit dem zahlreich vorkommenden Buschwindröschen, den bei uns selten vorkommenden Küchenschellen beschäftigt, deren Zeit ist nun aber abgelaufen. Aktuell blühen die schönen Schachbrettblumen, hier hoffe ich noch ein paar Aufnahmen. Ein paar Ergebnisse möchte ich euch hier zeigen:

ZUM PFLICHTTERMIN INS OCHSENMOOR

Aufgrund der anhaltend schlechten Witterung bin ich dieses Jahr erst in der 2. Aprilwoche dazu gekommen, das Ochsenmoor in der Nähe des niedersächsischen Dümmersees zu besuchen. Die starken Regenfälle des Frühjahrs haben dafür gesorgt, dass im sämtliche Wiesen zu diesem Zeitpunkt noch einen recht hohen Wasserstand vorzuweisen hatten. Früh genug gestartet war ich deutlich vor Sonnenaufgang im Gebiet angekommen und war der erster menschliche Besucher des Tages. Doch mir war klar, dass sich dies bald ändern wird, denn schließlich war Ostermontag und zudem war gutes Wetter angesagt.

Viele Vögel waren schon im Brutgeschäft, so waren z.B. keine Revierkämpfe mehr zu beobachten. Trotzdem hat sich der Besuch wieder gelohnt und ich werde sicherlich spätestens Anfang Mai nochmals eine Fototour ins Ochsenmoor unternehmen.

Rotschenkel
Paarung Uferschnepfen
Paarung Uferschnepfen

DAS BLAUE WUNDER – LAICHZEIT BEI DEN MOORFRÖSCHEN

Jedes Jahr spielt sich in den ersten warmen Tagen im März ein besonderes Naturschauspiel ab, die Laichzeit der Moorfrösche. Typischerweise und wie der Name schon vermuten lässt, sind sie in der Nähe von feuchten und sumpfigen Gebieten zu finden, da sie für ihre Fortpflanzung auf diese Art von Lebensraum angewiesen sind. Eine Besonderheit von Moorfröschen ist ihre Fähigkeit, sich farblich an ihre Umgebung anzupassen. Während der Paarungszeit sind die Männchen oft blaugrün bis graubraun gefärbt, während die Weibchen eine bräunliche oder rotbraune Farbe haben. Außerhalb der Paarungszeit können sie jedoch eine braune oder graue Farbe annehmen, um sich an ihre Umgebung anzupassen und sich vor Fressfeinden zu schützen.

Bisher habe ich zuverlässig in jedem Frühjahr den Zeitpunkt verpasst, den dieses blaue Wunder ist nur in der Laichzeit zu beobachten und somit an 4-5 Tagen im Jahr zu sehen. Dieses Jahr hat es aber endlich einmal geklappt. Neben der Verfärbung der Männchen ist ein weiteres Merkmal von Moorfröschen ist ihr charakteristischer Ruf, der während der Paarungszeit zu hören ist.

An einigen Impressionen vom blauen Wunder möchte ich hier mit euch teilen:

Moorfrosch
Moorfrosch Paarung
Moorfrösche
Moorfrösche
Moorfrosch im Laich
Moorfrösche
Moorfrösche bei der Paarung
Moorfrösche
Moorfrosch mit Laichballen
Moorfrosch mit Laichballen

DIE ZEIT DER AMPHIBIENWANDERUNG BEGINNT

Der milde Winter und das aktuelle für die Jahreszeit zu warme Wetter, führt dazu, dass bereits jetzt Mitte Februar sich die ersten Amphibien in Richtung Laichgewässer aufmachen. Grund genug für mich, ein mir bekanntes Habitat der Feuersalamander aufzusuchen und sich fotografisch dem Thema anzunehmen.

Auf einem gut 500m langen Weg konnte ich an diesem Abend bei regnerischen Wetter insgesamt 2 Erdkröten und 6 Feuersalamander entdecken. Erfreut war ich über die Tatsache, dass die Population der Feuersalamander sich bisher wohl nicht mit BSAL infiziert hat. BSAL (Batrachochytrium salamandrivorans) ist eine Hauterkrankung die man mit Salamanderfresser übersetzten könnte. Diese weitet sich immer mehr aus und hat seine Ursprung in Asien, über den Handel mit Amphibien ist die über die Niederlande auch zu uns in die Eifel und ins Ruhrgebiet eingeschleppt worden. Sie kann auch bei Fröschen und Molchen auftreten und führt in den meisten Fällen zum Tode.

DIY TRAGEGRIFF FÜR SUPERTELE

Ist man mit einem großen Objektiv aus dem Supertelebereich unterwegs, hat man mitunter schwer zu tragen. Zumindest mit den aktuellen Modellen dieser Objektive, ist dies auf kurzen Distanzen problemlos möglich, wurde hier doch in den letzten Jahren deutlich an Gewicht eingespart. Geht es dagegen auf weiteren Wegen durch Wald und Flur ist es je nach verwendeten Griff, nicht mehr ganz so bequem. Hier kam mir die Idee mit einer alten Arca-Swiss-Klemme einen Tragegriff zu basteln.

Dazu benötigte ich folgende Einzelteile und Werkzeuge

  • Aluminium Quadratrohr 25x25x200mm
  • Endstopfen 25x25mm
  • 3 Nietmuttern M6
  • Kunststoff-Bügelgriff
  • Stativklemme
  • 2 x Innensechskant M6 20mm Schrauben
  • 2 x Unterlegscheiben für M6 Schrauben
  • 1 x Innensechskant M6 20mm Schraube mit Senkkopf
  • Bohrmaschine
  • 8mm Metallbohrer
  • Inbuss-Schlüssel
  • Metallsäge
  • Optional: Blindnietmutternzange
  • Ansonsten alternativ: Maulschlüssel und M6 Muttern

Die meisten Materialien hatte ich daheim, sofern man diese neu kaufen muss, beträgt der Material-Aufwand in etwas 30 Euro. Zuerst muss das Vierkantrohr mit eine Säge auf die gewünschte Länge gebracht werden, da diese meist im Handel nur in einer Länge ab 1 Meter angeboten werden. Mit einer Bohrmaschine werden an den entsprechenden Stellen die Löcher für die Nietmuttern gebohrt, hier hilft ein Bohrständer zur Not geht es aber auch freihändig. Zwei Löcher werden für den Griff (Abstand entsprechend beachten) und ein Loch für die Klemme benötigt.

Anschließend müssen die Nietmuttern eingepresst werden, dazu gibt es spezielle Nietmutternzangen, ansonsten findet man auf Youtube.com auch entsprechende Videos wie man es auch ohne diese eingepresst bekommt.

Sind die Gewinde nieten eingepresst, können die Endkappen in die Öffnungen angebracht werden. Anschließend werden nur noch der Griff und die Stativklemme mit den Schrauben befestigt. Fertig!

Das ganze wiegt gerade einmal 220g und ist relativ kompakt. Besonders bei sehr flach bauenden Stativgriffen wie z.B. von Wimberley oder Bigfoot hilft der Griff das Objektiv sicher tu tragen, aber trotzdem im Falle eines Falles einsatzbereit zu sein.

TIPP: Es empfiehlt sich das Aluminium-Rohr während der Bearbeitung z.B. mit einem Stofflappen zu umwickeln, so vermeidet man unansehnliche Kratzer (siehe meine Bilder ;-))…

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung