LEBENSRAUM RAPSFELD – SINGVÖGEL & CO

Aktuell erreicht die Rapsblüte ihren diesjährigen Höhepunkt. In Deutschland werden auf ungefähr 10% der Ackerfläche Raps angebaut, damit ist er neben Weizen und Mais die häufigste Nutzpflanze. Die Rapssamen enthalten bis zu 45% Öl und findet daher Verwendung für die Produktion von Pflanzenöl, Schmiermittel und Biotreibstoffen. Die Felder werden aber auch intensiv von Insekten wie z.B. Bienen aufgesucht, bekannt und lecker ist der daraus entstehende Rapshonig. Dies führt wiederum dazu, dass viele Vögel die Felder für die Nahrungsaufnahme aufsuchen um die Insekten im Flug zu erbeuten. Häufig während der Blütezeit anzutreffen sind unter anderen Schafstelzen, Dorngrasmücken, Heckenbraunellen sowie Schwarz- und Braunkehlchen. Im Herbst vor der Ernte sind auch häufig Stieglitze in Feldern zu finden, diese fressen die Samen aus den Hülsen der Fruchtstände. Aber auch Säugetiere wie Rehe, Feldhasen und Wildschweine sind häufig in den Rapsfeldern unterwegs, da ihnen die Pflanze mit einer Wuchshöhe von bis zu 150cm eine gute Deckung bieten. Trotzdem ist der großflächige Anbau von Raps (Monokulturen) aufgrund der Biodiversität nicht unumstritten. Zum Beispiel leiden darunter andere Pflanzen wie die Echte Schlüsselblume (Primula veris), weil diese zeitgleich mit dem Raps blüht. Die Bestäuber fliegen lieber zu den mehr nektarproduzierenden Rapsfeldern, dadurch wird die schöne Blume immer mehr zurückgedrängt.

Für den engagierten Naturfotografen, finden sich alljährlich Ende April im Umfeld der Rapsfelder interessante Fotogelegenheiten…

Sonnenaufgang am Rapsfeld
Wiesenschafstelze auf einzelner Rapspflanze
Branunkehlchen
Schwarzkehlchen
Wiesenschafstelze mit Schwebfliege
Wiesenschafstelze im Feld
Schwarzkehlchen
Braunkehlchen
Singende Dorngrasmücke
Heckenbraunelle beim Balzgesang
Reh vorm Raps
Fasanenpaar
Rehbock
Ricken im fast verblühten Rapsfeld
Rehricke
Ricke
Schwarzkehlchen

Über die Jahre muss ich aber feststellen, das sich zumindest was die Vogelwelt angeht, immer weniger in den Feldern abspielt. Ich führe es auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zurück, die sicherlich auch das Nahrungsangebot der Vögel weiter beschränken.

FRÜHLINGSBOTEN – ERSTE FARBTUPFER

Die ersten Blüten die des Jahres sind in der Regel die Schneeglöckchen gefolgt von den Krokussen im Februar. Erste sind mir dieses Jahr irgendwie durchgegangen, während ich zumindest mich an einem Tag mit den Krokussen (Beginn der Krokussblüte) auseinandersetzen konnte. Meine Lieblingsblume, das Leberblümchen, konnte ich in diesem Jahr keine Zeit widmen, zum einen war an den Tagen an denen ich es zeitlich hätte einrichten können meist regnerisch, zum anderen wurde ich durch eine C-Infektion ausgebremst…

So habe ich mich in den letzten 2 Wochen mit dem zahlreich vorkommenden Buschwindröschen, den bei uns selten vorkommenden Küchenschellen beschäftigt, deren Zeit ist nun aber abgelaufen. Aktuell blühen die schönen Schachbrettblumen, hier hoffe ich noch ein paar Aufnahmen. Ein paar Ergebnisse möchte ich euch hier zeigen:

ZUM PFLICHTTERMIN INS OCHSENMOOR

Aufgrund der anhaltend schlechten Witterung bin ich dieses Jahr erst in der 2. Aprilwoche dazu gekommen, das Ochsenmoor in der Nähe des niedersächsischen Dümmersees zu besuchen. Die starken Regenfälle des Frühjahrs haben dafür gesorgt, dass im sämtliche Wiesen zu diesem Zeitpunkt noch einen recht hohen Wasserstand vorzuweisen hatten. Früh genug gestartet war ich deutlich vor Sonnenaufgang im Gebiet angekommen und war der erster menschliche Besucher des Tages. Doch mir war klar, dass sich dies bald ändern wird, denn schließlich war Ostermontag und zudem war gutes Wetter angesagt.

Viele Vögel waren schon im Brutgeschäft, so waren z.B. keine Revierkämpfe mehr zu beobachten. Trotzdem hat sich der Besuch wieder gelohnt und ich werde sicherlich spätestens Anfang Mai nochmals eine Fototour ins Ochsenmoor unternehmen.

Rotschenkel
Paarung Uferschnepfen
Paarung Uferschnepfen

DAS BLAUE WUNDER – LAICHZEIT BEI DEN MOORFRÖSCHEN

Jedes Jahr spielt sich in den ersten warmen Tagen im März ein besonderes Naturschauspiel ab, die Laichzeit der Moorfrösche. Typischerweise und wie der Name schon vermuten lässt, sind sie in der Nähe von feuchten und sumpfigen Gebieten zu finden, da sie für ihre Fortpflanzung auf diese Art von Lebensraum angewiesen sind. Eine Besonderheit von Moorfröschen ist ihre Fähigkeit, sich farblich an ihre Umgebung anzupassen. Während der Paarungszeit sind die Männchen oft blaugrün bis graubraun gefärbt, während die Weibchen eine bräunliche oder rotbraune Farbe haben. Außerhalb der Paarungszeit können sie jedoch eine braune oder graue Farbe annehmen, um sich an ihre Umgebung anzupassen und sich vor Fressfeinden zu schützen.

Bisher habe ich zuverlässig in jedem Frühjahr den Zeitpunkt verpasst, den dieses blaue Wunder ist nur in der Laichzeit zu beobachten und somit an 4-5 Tagen im Jahr zu sehen. Dieses Jahr hat es aber endlich einmal geklappt. Neben der Verfärbung der Männchen ist ein weiteres Merkmal von Moorfröschen ist ihr charakteristischer Ruf, der während der Paarungszeit zu hören ist.

An einigen Impressionen vom blauen Wunder möchte ich hier mit euch teilen:

Moorfrosch
Moorfrosch Paarung
Moorfrösche
Moorfrösche
Moorfrosch im Laich
Moorfrösche
Moorfrösche bei der Paarung
Moorfrösche
Moorfrosch mit Laichballen
Moorfrosch mit Laichballen

DIE ZEIT DER AMPHIBIENWANDERUNG BEGINNT

Der milde Winter und das aktuelle für die Jahreszeit zu warme Wetter, führt dazu, dass bereits jetzt Mitte Februar sich die ersten Amphibien in Richtung Laichgewässer aufmachen. Grund genug für mich, ein mir bekanntes Habitat der Feuersalamander aufzusuchen und sich fotografisch dem Thema anzunehmen.

Auf einem gut 500m langen Weg konnte ich an diesem Abend bei regnerischen Wetter insgesamt 2 Erdkröten und 6 Feuersalamander entdecken. Erfreut war ich über die Tatsache, dass die Population der Feuersalamander sich bisher wohl nicht mit BSAL infiziert hat. BSAL (Batrachochytrium salamandrivorans) ist eine Hauterkrankung die man mit Salamanderfresser übersetzten könnte. Diese weitet sich immer mehr aus und hat seine Ursprung in Asien, über den Handel mit Amphibien ist die über die Niederlande auch zu uns in die Eifel und ins Ruhrgebiet eingeschleppt worden. Sie kann auch bei Fröschen und Molchen auftreten und führt in den meisten Fällen zum Tode.

DIY TRAGEGRIFF FÜR SUPERTELE

Ist man mit einem großen Objektiv aus dem Supertelebereich unterwegs, hat man mitunter schwer zu tragen. Zumindest mit den aktuellen Modellen dieser Objektive, ist dies auf kurzen Distanzen problemlos möglich, wurde hier doch in den letzten Jahren deutlich an Gewicht eingespart. Geht es dagegen auf weiteren Wegen durch Wald und Flur ist es je nach verwendeten Griff, nicht mehr ganz so bequem. Hier kam mir die Idee mit einer alten Arca-Swiss-Klemme einen Tragegriff zu basteln.

Dazu benötigte ich folgende Einzelteile und Werkzeuge

  • Aluminium Quadratrohr 25x25x200mm
  • Endstopfen 25x25mm
  • 3 Nietmuttern M6
  • Kunststoff-Bügelgriff
  • Stativklemme
  • 2 x Innensechskant M6 20mm Schrauben
  • 2 x Unterlegscheiben für M6 Schrauben
  • 1 x Innensechskant M6 20mm Schraube mit Senkkopf
  • Bohrmaschine
  • 8mm Metallbohrer
  • Inbuss-Schlüssel
  • Metallsäge
  • Optional: Blindnietmutternzange
  • Ansonsten alternativ: Maulschlüssel und M6 Muttern

Die meisten Materialien hatte ich daheim, sofern man diese neu kaufen muss, beträgt der Material-Aufwand in etwas 30 Euro. Zuerst muss das Vierkantrohr mit eine Säge auf die gewünschte Länge gebracht werden, da diese meist im Handel nur in einer Länge ab 1 Meter angeboten werden. Mit einer Bohrmaschine werden an den entsprechenden Stellen die Löcher für die Nietmuttern gebohrt, hier hilft ein Bohrständer zur Not geht es aber auch freihändig. Zwei Löcher werden für den Griff (Abstand entsprechend beachten) und ein Loch für die Klemme benötigt.

Anschließend müssen die Nietmuttern eingepresst werden, dazu gibt es spezielle Nietmutternzangen, ansonsten findet man auf Youtube.com auch entsprechende Videos wie man es auch ohne diese eingepresst bekommt.

Sind die Gewinde nieten eingepresst, können die Endkappen in die Öffnungen angebracht werden. Anschließend werden nur noch der Griff und die Stativklemme mit den Schrauben befestigt. Fertig!

Das ganze wiegt gerade einmal 220g und ist relativ kompakt. Besonders bei sehr flach bauenden Stativgriffen wie z.B. von Wimberley oder Bigfoot hilft der Griff das Objektiv sicher tu tragen, aber trotzdem im Falle eines Falles einsatzbereit zu sein.

TIPP: Es empfiehlt sich das Aluminium-Rohr während der Bearbeitung z.B. mit einem Stofflappen zu umwickeln, so vermeidet man unansehnliche Kratzer (siehe meine Bilder ;-))…

BEGINN DER KROKUSSBLÜTE

Im Frühjahr sind Krokusse eine der ersten Blumen, die ihre farbenfrohen Blüten öffnen und damit den lang ersehnten Frühling ankündigen. Nach dem grauen und tristen Winter sind die leuchtenden Farben der Krokusse eine willkommene Abwechslung und erwecken die Natur zu neuem Leben. Durch die letzten sonnigen Tage spriessen die Blüten aktuell aus den Böden und bilden so einen wunderschönen Kontrast zu dem noch kahlen Boden und den blassen Gräsern des Frühjahrs.

HAOGE LF-C468T ERSATZFUSS

An meinen bisherigen Teleobjektiven habe ich stets die originalen Stativfüßen gegen Ersatzfüße aus dem Zubehör getauscht. Leider schaffen es die meisten Hersteller nicht, schon ab Werk den Stativfuß mit einem Arca-Swiss-Profil auszustatten. Für den Fall das man entsprechendes Profil nicht nutzt, könnte man immer noch eine entsprechende Profilplatte anschrauben. So aber freuen sich Hersteller wie Kirk, Wimberley, Really Right Stuff und andere über diese Tatsache und bieten entsprechende Produkte für den Markt an.

Die Preise für solche Füße beginnen bei 50 EUR und enden bei 250 EUR! Meine RF 600mm 4.0 war bereits vom Vorbesitzer mit einem RRS-Fuß ausgestattet worden, dieser war mir mit 53mm für meine Einsatzbereiche oft zu hoch. Gerade bei bodennahen Aufnahmepositionen kommt es auf jeden Zentimeter an. An meinem alten Objektiv hatte ich einen Wimberley-Fuß der extrem niedrig in der Höhe war. Nachteilig war aber die Tatsache, dass man das Objektiv am Griff nicht mehr tragen lies.

Bei meiner Recherche nach einer Alternativ bin ich auf das Modell LF-C468T von Haoge gestoßen, dies schien für 49 EUR eine durchaus günstige Alternative zu den Modellen der renommierten Hersteller zu sein. Der Hersteller gibt die Bauhöhe mit 25mm an, also gut 28mm niedriger als sein Vorgänger. Ich bestellte kurzerhand und bereits ein Tag später wurde dank DHL geliefert. Der Fuß von Haoge macht einen guten Eindruck, geliefert wurde er in einem Karton mit vier Schrauben und zwei Inbus-Schlüsseln. Neben den obligatorischen Stoppschrauben, die ein versehentlich rausrutschen aus der Klemme verhindern sollen, ist der LF-C468T mit zwei Gewindeeinsätzen und zwei Gurtschlaufen ausgestattet. Leider besteht nicht die Möglichkeit die QD-Gurtanker von MagPul zu verwenden, ein entsprechender Aufnahmepunkt besitzt der Fuß von Haoge nicht.

Der Fuß lässt sich sowohl an meinem Flexshooter Pro, als auch an meinem Wimberley WH-200 zuverlässig klemmen. Die Klemmfläche hat eine Länge von 150mm, ausreichend lang um die Kamera- und Objektiveinheit auch mit Konvertern perfekt austarieren zu können. Die Gegenlichtblende kommt in der Transportposition nicht mit dem Fuß in Berührung. Ich komme mit meinen recht großen Händen noch gerade zwischen Tubus und Fuß durch, um das Objektiv einigermaßen tragen zu können. Die niedrige Bauhöhe hat auch im Fotorucksack einen Vorteil, das Objektiv lässt sich so leichter verstauen und nimmt weniger Platz für sich in Anspruch. Für einen Preis von 49 EUR ist der Haoge LF-C468T ein tolles Produkt.

Achtung: Laut Hersteller ist der Fuß nicht kompatibel mit dem RF 600mm 4.0 IS USM, da dieses aber bis auf das Bajonett Baugleich mit dem EF 600mm 4.0 IS III USM ist, passt der Fuß natürlich auf an die RF-Variante.

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