Das Tarnzelt Iglo A

16. Juli 2017
16. Juli 2017 Thomas Weber

Tarnzelte gehören zur Standardausrüstung eines Naturfotografen. Im Laufe der Zeit hat man das ein oder andere ausprobiert. Vor einigen Jahren bin ich im Internet auf das Zelt eines ungarischen Naturfotografen gestoßen. Nach einem kurzen Kontakt bestellte ich das Tarnzelt und es wurde wenig später geliefert. Im Gegensatz zu den meisten Tarnzelten, handelt es sich hier nicht um ein so genanntes Popup. Trotzdem kann es mindestens genauso schnell aufgebaut und auf jeden Fall schneller wieder abgebaut werden. Gerade beim Abbau entpuppen sich manche Popup-Zelte als widerspenstig, besonders wenn die Federstahlringe etwas aus der Form gekommen sind.

Hierbei unterscheidet sich dieses Model deutlich von den eben Beschriebenen. Die Stahlstangen werden weder zusammengedreht, noch müssen sie gesteckt werden. Am ehesten kann man es mit dem Prinzip einer St. Martinslaterne vergleichen, dabei wird die Stahlkonstruktion einfach auseinander gezogen und schon ist das Zelt aufgestellt. Wenn man das Zelt längere Zeit stehen lassen möchte, sollte man es mit den mitgelieferten Abspannseilen und den hochwertigen Heringen gegen den Wind und Sturm sichern. Bei einem kurzen Einsatz kann man darauf verzichten, da man in diesem Fall durch das eigene Gewicht das Zelt am Wegfliegen hindert. Bei diversen Popupzelten hatte ich hier häufiger das Problem, dass der Wind die Konstruktion zu Boden gedrückt hat. Auf dem Boden verlaufen die Stahlstangen spinnenförmig nach außen, dies stört bei der Nutzung nur wenig und bietet den zuvor beschriebenen Vorteil.

Drei Öffnungen befinden sich an den Seiten, um das Objektiv entsprechend zu positionieren. Lediglich die mittlere Öffnung besitzt einen Objektivtunnel, um die Optik zusätzlich zu tarnen. In der Praxis wird man in der Regel hierauf zurückgreifen und diese Öffnung vorrangig nutzen. Unter den Öffnungen befinden sich immer noch senkrechte Reisverschlüsse, um ein Stativbein hindurch zu führen. Dadurch erhält man im Innenraum deutlich mehr Platz. Man könnte diese Öffnungen aber auch nutzen, um ggf. bodennahe Perspektiven zu realisieren. Im oberen Bereich sind neben den Öffnungen noch kleine Gucklöcher angebracht. An diesen ist so genannte Gaze angebracht, dieses ermöglicht den Blick nach außen ohne das man vom Motiv entdeckt wird. Bei Nichtgebrauch kann man diese Luken mit Klett verschließen.

Der Zeltstoff besteht aus einem sehr festen imprägnierten Leinen. Die Imprägnierung nutzt sich natürlich im Laufe der Zeit ab. Um diesen Prozess entgegenzuwirken habe ich die Außenhaut mit dem Greenland Wax von Fjällräven behandelt, dieser schützt bisher zuverlässig und langlebig. Der Stoff ist bisher trotz unterschiedlichen Witterungseinsätzen wie Schnee, Regen und Sonne nicht ausgeblichen.

Der Transport wirkt auf den ersten Blick etwas komplizierter als man es von den Popup-Modellen kennt. Aber letztendlich lässt sich die Konstruktion zu einem Bogen formen und kann dann realativ bequem über die Schulter gelegt werden. So kann man z.B. auch noch einen Fotorucksack auf dem Rücken tragen. Das Gewicht ist mit 3,5 Kilogramm sogar leichter als z.B. beim sehr populären Ameristep Doghouse, welches mit 4,9 Kg angegeben ist.

Fazit: Der Preis beläuft sich derzeit bei 198 EUR und siedelt sich damit im mittleren Preissegment an. Dafür erhält man ein zuverlässiges und vor allem praktikables Produkt, welches sich zudem durch seine Langlebigkeit auszeichnet. Etwas schade ist der Umstand, dass man dieses Iglozelt nicht in einem Standartkoffer unterbringen kann, so bleibt es bei Flugreisen leider zu Hause. Dies ist aber auch das einzig Negative aus meiner Sicht, ansonsten bin ich bisher sehr zufrieden.

Falls Ihr Fragen habt, sendet mir einfach eine kurze Mail und ich werde versuchen umgehend zu anworten.

Durchmesser: 150cm

Höhe: 150cm

Packmaß: 90x90x10cm

Preis: 198 EUR zzgl. Versandkosten

Link: Leider wird das Tarnzelt nicht mehr im Handel angeboten, Hintergründe sind mir nicht bekannt.

 

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