„Es gibt kein schlechtes Wetter – es gibt nur schlechte Kleidung“ ist eine häufig gehörte Parole in unseren Breitengraden. Auch für Naturfotografen und ihre Ausrüstung ist dieser Satz anwendbar, schließlich kann gerade bei schlechten Wetter das ein oder andere Motiv seinen Reiz haben. Um neben den eigenen Körper auch das Equipment richtig zu schützen, empfiehlt sich die Verwendung einer Regenhülle. Vor einer Skandinavien-Reise habe ich mir Gedanken über einen Regenschutz gemacht, schließlich ist dieser Flecken Europas nicht unbedingt für seinen Sonnenschein bekannt…
Die Qual der Wahl
Die Auswahl auf dem Markt ist recht übersichtlich, so gibt es bereits funktionelle Regenhüllen für Superteleobjektive ab 49 EUR (z.B. Stormjacket Pro). Wie so oft gibt es aber nach oben hin kaum Grenzen, so kosten die Topmodelle von Think Tank oder Aqua Tech knapp 200 EUR. Meine Wahl viel auf ein Modell des amerikanischen Herstellers LensCoat, von ihm besitze ich bereits seit vielen Jahren einen Neoprenschutz für meine Teleobjektive. Die Bestellung erfolgte wie schon so oft über den Onlineshop Augenblicke-eingefangen aus Rostock. Zwei Tage später und unmittelbar vor unserer Abreise habe ich das Paket erhalten.
Ausstattung
Den RainCoat™ von LensCoat™ gibt es in verschiedenen Längen und Farben. Bei Wildlifefotografen bietet sich natürlich ein tarnfarbender Stoff an, insgesamt gibt es 7 Variationen. Die Standardausführung reicht für Objektive bis 300 2.8, für längere Objektive wird die zweiteilige Pro-Version benötigt (das zusätzliche Teil wird für Objektive ab 600mm benötigt). Das Regencover wird mit einer kleinen Aufbewahrungstasche geliefert. Durch einen Klettverschluss auf der Unterseite lässt sich der Regenschutz sehr schnell montieren und das selbst wenn das Objektiv samt Kamera auf dem Stativ befestigt ist. Die Hülle wird im Bereich der Sonnenblende mit einem Klettriemen angepasst, das funktioniert recht einfach. Auch im mittleren Bereich kann die Hülle nach dem gleichen Prinzip an dem Objektivtubus angepasst werden. Der Schutz reicht bis über das Kameragehäuse und wird dort mit einer Kordel angepasst. Unter eine einer auf der rechten Seite befindet sich ein Eingrifftunnel durch den der Fotograf die Bedienelemente der Kamera erreicht.
Praxis
Auf der norwegischen Vogelinsel Runde hatte ich neben der ausgiebigen Zeit auch ergiebige Regenschauer um den Regenschutz zu einen Praxistest zu unterziehen. Wenn es darauf ankommt ist er sehr schnell einsatzbereit, der Klettbereich an der Unterseite ist lang genug um den RainCoat™ bequem überzuziehen und entsprechend anzupassen. Auch im Bereich des Tubus und der Sonnenblende lässt sich der Schutz sehr gut anpassen und fixieren. Wichtig ist das auch während des Einsatzes nichts verrutscht, dies konnte ich auch nicht feststellen. Auch beim Einsatz eines 2xTelekonverters reicht die Länge des RainCoats™ aus um das Kameragehäuse komplett zu umschliesen. Der RainCoat® bietet kein Sichtfenster und auch keine Augenmuschel wie es von anderen Herstellern angeboten wird, einen Nachteil konnte ich daraus in der Praxis allerdings nicht feststellen. Optional bietet der Hersteller den sogenannten BodyGoard Clearback™ an, er bestegt aus Neopren und hat auf der Rückseite ein Sichtfenster das den Blick auf das Display ermöglicht.
Das wichtigste an einem Regenschutz ist aber zweifelsohne die Eigenschaft die Feuchtigkeit vom Euipment fernzuhalten. Während des Aufenthalts an der norwegischen Küste gab es sehr starke Regenschauer und auch unser diesjährige mitteleuropäische Sommer sorgt eher durch seinen Regen als durch Sonnenschein für Gesprächsstoff. Das Material des RainCoats™ hält auch nach Stunden noch das Wasser fern und dies auch nach inzwischen zahlreichen Einsätzen. Sämtliche Nähte sind von Innen versiegelt, so wie man es von hochwertiger Regenbekleidung her kennt. Nach dem Gebrauch schüttelt man den Schutz nur einmal aus und er fühlt sich beinnahe schon wieder trocken an. Reinigen sollte man ihn allerdings nur per Handwäsche, wobei ich bisher darauf verzichtet habe. Das bedienen der Kamera durch den seitlichen Eingriff erfordert ein wenig Umgewöhnung, hier hat derjenige einen Vorteil der sein Equipment blind bedienen kann.
Fazit
Den Kauf des RainCoat™ habe ich bisher nicht bereut, er siedelt sich mit einem Preis von ca. 120 EUR für die Pro Version im Mittelfeld an. Auch nach mehreren Einsätzen hält er das was er verspricht, echte Schwächen konnte ich bisher noch nicht feststellen – von meiner Seite eine klare Empfehlung. In Deutschland kann man die Artikel von LensCoat™ über den OnlineShop Augenblicke eingefangen beziehen.