Ich nutzte Adobe Lightroom zum verwalten, bearbeiten und konvertieren meiner Fotos vom Raw-Format in ein beliebiges Format zum weiterverarbeiten. Anfangs nutzte ich den RawShooter als Konverter, bevor dieser um 2006 in Lightroom überging. Adobe hatte damals das dänische Softwarehaus Pixmantec kurzerhand aufgekauft. Bis zur Version 4 hatte ich mir jeweils die Updates von Lightroom und Photoshop gegönnt, seit Ende 2013 bin ich Nutzer des Foto-Abos in dem beide Programme und LR CC enthalten sind. Wichtig ist mir vor allem die Verwaltung meines Bildarchiv mit Lightroom.
Mein Bildarchiv lagert auf einem NAS-System welches mit insgesamt 24TB ausgestattet ist. Als logisches Laufwerk stehen mir allerdings nur 12TB zur Verfügung, die andere Hälfte wird für den Raid-Verbund genutzt, bei dem die Daten automatisch gespiegelt abgelegt werden. Dieses System bietet größtmögliche Sicherheit bei Datenverlust durch defekte Laufwerke, schütz allerdings nicht vor versehentliches löschen oder äußeren Einwirkungen wie Feuer- oder Wasserschäden. Daher wird das Archiv von Zeit zu Zeit auf externen Festplatten zusätzlich gesichert, diese Festplatten lagern aber außerhalb unseres Hausstandes. Das NAS nutze ich als Arbeitslaufwerk, ich lege also die Bilder direkt von der Kamera/Kartenleser auf das Netzlaufwerk ab und bearbeite auf dem NAS. Hier möchte ich kurz auf meinen Workflow beim Fotoimport eingehen.
Komme ich von einem Fotoshooting nach Hause, entnehme ich meist direkt die Speicherkarten aus den Kameras und lade die Akkus wieder auf. Lange Zeit habe ich die Bilder mittels Lightroom direkt komplett von der Speicherkarte importiert und anschließend mit dem Modul Bibliothek gesichtet und entsprechende Bilder aussortiert und ggf. die übrig gebliebenen bewertet. Durch die immer höheren Auflösungen der Kameras und die damit angestiegene Größe der Dateien führten zu einem immensen Zeitaufwand. Lightroom verhielt sich beim Laden der Bilder recht träge und ich erwischte mich immer häufiger dabei, Bilder bis zum nächsten Shooting nicht gesichtet zu haben und vernachlässigte auch die saubere Verschlagwortung. Hinzukommt die Tatsache, dass ich nach wie vor lieber bei Wind und Wetter draußen bin, als meine Zeit am Rechner zu verbringen. Aber wenn man dabei nicht aufpasst, regiert einem irgendwann das Chaos im Bildarchiv. Also Zeit etwas zu ändern…
Im Internet stieß ich auf eine Software Namens FastRawViewer kurz FRV, der Name ist Programm. Es erinnerte mich an die Anfänge des Eingangs erwähnten RawShooter der ebenfalls ein sehr schnelles Anzeigen der Raw-Dateien ermöglichte. Ich nutzte ihn aktuell nur für die erste Sichtung und zum aussortieren der nicht gewollten Bilder, für das kopieren in das Archiv nutze ich weiter die Importfunktion von Lightroom. Aus meiner Sicht eine Besonderheit ist die Tatsache, dass die Bilder auf der Speicherkarte aussortiert werden. FRV legt dafür einen sogenannten „Reject“-Ordner innerhalb des Speicherkarten-Verzeichnisses an und legt dort die abgelehnten Bilder ab – sozusagen in einem Papierkorb.
So kann man ggf. ein versehentlich aussortiertes Foto noch zurückholen. Sehr schön sind die Konfigurationsmöglichkeiten innerhalb des Programms, so kann man die Tastaturbelegung für die Steuerung entsprechend denen von LR anpassen. So lehne ich z.B. mit dem „x“ ab und führe die Sternebewertung mit den Tasten 1-5 durch.
Anschließend erfolgt der Import der vorausgewählten Fotos mittels Lightroom direkt auf das NAS, hierbei ist wichtig das Feld „Unterordner einbeziehen“ zu deaktivieren, da ansonsten der Inhalt des „Reject“-Ordners mit importiert werden würde.
Natürlich macht es Sinn sich für den Import ein sogenanntes „Preset“ (Voreinstellung) anzulegen um immer wiederkehrende Prozesse direkt auswählen zu können. Im Importfenster vergebe ich zu diesem Zeitpunkt schon allgemeine Stichwörter die für alle Bilder des Shootings zutreffen, typisch wären Angaben zu Location oder Fotoart z.B. Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Münster, NSG Rieselfelder, Tier, Vogel. Eine feine Verschlagwortung mit Angaben zu fotografierten Arten und speziellen Situationen (z.B. Säugetier, Fuchs, jagend, Beute) erfolgt zugegebener Maßen nicht immer direkt im Anschluss. Seitdem ich meinen Workflow angepasst habe, bleibt mir deutlich mehr Zeit für die schönen Dinge des leben – dem fotografieren 😉
Auf diese Weise werden bei der ersten Sichtung nahezu 90% der Bilder aussortiert, die verbleibenden Restbilder minimieren sich ggf. bei der weiteren Verarbeitung innerhalb von Lightroom.
FastRawViewer ist aus meiner Sicht erfreulich günstig für unter 3o Euro über die Homepage des Anbieters zu beziehen. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass es nur eine englische Version der Software gibt.